Dynamite Night - 28.12.2019 - MetalWerner

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Dynamite Night - 28.12.2019

Nachberichte > Crailsheim - Dynamite Night
Konzertbericht „Crailsheimer Dynamite Night 2019“

 
Traditionell fand am letzten Wochenende des Jahres die Abschlussparty für alle Metalfans in der Sporthalle Ingersheim statt. Die inzwischen 11. Crailsheimer Dynamite Night bildete ei­nen gelungenen Jahresausklang nach den Feiertagen.
 
In diesem Jahr durften Stinger aus Allersberg den Part des Opener übernehmen. Mit Ihren stark an AC/DC erinnernden Sound versuchten Sie das Publikum um 18 Uhr auf Betriebs­temperatur zu bringen. Mit einem für einen Opener überragenden Sound konnte Stinger erste Pluspunkte sammeln. Der Mann am Mischpult hatte hier ganze Arbeit geleistet. Die glasklare Abmischung ließ jedes einzelne Instrument voll zur Geltung kommen. Leider fehlte den Songs doch das gewisse etwas, sodass sich die Begeisterung weitgehend noch in Gren­zen hielt. Mit „Devil rides out“ folgte gegen Schluss des Auftritts dann der wohl beste Song des Auftritts, der entsprechend gefeiert wurde.
 
Nach kurzer Umbaupause folgte dann das Erste Highlight des Abends. Nach kurzem Intro stürmten die Schweizerinnen von Burning Witches die Bühne. Angeführt von Oberhexe Laura Guldemond fegten die fünf Mädels über die Bühne, und legten einen energiegelade­nen Auftritt hin. Mit Ihrem stark an die 80er erinnernden True-Metal-Sound konnte die Band na­türlich auch optisch vor allem bei den männlichen Fans punkten. Leider war von dem gu­ten Sound des Opener nicht mehr viel zu hören, sodass leider der Gesang der erst in diesem Jahr zur Band gestoßenen neuen Frontfrau und Sängerin Laura oftmals in einem Soundbrei aus Drums und den beiden Gitarren unterging. Laura dürfte dem weiteren Auf­stieg auf die nächste Stufe der Karriereleiter wohl nichts entgegenstehen, denn sie konnte nicht nur mit Ihrem Outfit überzeugen, sondern hatte die Meute vor der Bühne stets im Griff. Neben einem Querschnitt aus den beiden bisherigen Alben wurde mit „Wings of Steel“ auch ein erster neuer Song dargeboten. Mit den beiden Cover-Versionen „Jawbreaker“ von Judas Priest und Dio‘s „Holy Diver“ rastete das Publikum dann aus und die Pommersgabel wurde überall in die Höhe gestreckt. Ein gelungener Auftritt, der trotz einiger Verspieler der Gitarristinnen eine erfolgreiche Zukunft verspricht.
 
Als dritter Act des Abends betrat Mat Sinner mit seiner Band die Bühne. Mit „Coming Out Fighting“ startete er einen gelungenen Querschnitt aus seiner über 35-jährigen Bandge­schichte. Neben alten Klassikern wie „Born To Rock“, „Knife In My Heart“ oder das Billy Idol-Cover „Rebel Yell“ wurden natürlich auch einige Songs des ak­tuellen Albums „Santa Muerte“ gespielt. Hierbei wurde Mat erstmals durch die junge Italiene­rin Giorgia Col­leluori am Ge­sang unterstützt. Bei dem neuen Song funktionierte dies ganz gut, bei alten Klassikern wie „Danger Zone“ empfand ich den Gesang jedoch eher störend, zumal Georgia teilweise bei Ihren Songs als Frontfrau etwas zu sehr kreischte und somit den Bogen ein wenig über­spannte. Neben dem etatmäßigen Gitarristen Tom Naumann übernahm an diesem Abend Mats lang­jähriger Weggefährte und Ex-Sinner Alex Beyrodt die Gitarrenarbeit. Wäh­rend ei­nes Drum-Solos durfte Markus Kullmann sein Können präsentieren, der seit 2018 die „Fell-Fraktion“ übernommen hat und für einen fetten Sound im Hintergrund sorgt. Währenddessen konnten die anderen Bandmitglieder gut gelaunt an der auf der Bühne aufgebauten Bar ei­nen Jacky-Cola zu sich nehmen und etwas plaudern. Mit „Ger­many Rocks“ präsentierte man das Motto des Tages live, bevor Ge­orgia bei „Rock´n Roll“ von Zeppelin nochmals die Lead Vocals übernahm, und die Band danach die Bühne verlies. Es folgten laut­starke Zugabe Rufe, Sin­ner kamen mit „Santa Muerte“ auf die Bühne zurück und beendeten nach ca. 80 min einen gelunge­nen Auftritt.
 
Gegen 22:30 folgte mit Geoff Tate und seiner Band Operation Mindcrime der Höhe­punkt des Abends. Als die ersten Töne des Intros aus den Boxen zu hören waren und Doctor Davis und Doctor Player ausgerufen wurden, war klar, was nun kommt: der Auftakt zur Livedarbie­tung des Queensryche-Meisterwerks „Operation Mindcrime“, welches an diesem Abend komplett und in voller Länge den Schwerpunkt des Auftritts bilden sollte. Was soll man noch zu diesem Meilenstein der Metal-Geschichte sagen…? Es ist einfach ein grandioses Album! Selbst nach 30 Jahren verursacht die Geschichte um Sister Mary noch die gleichen Begeis­terungsstürme im Publikum, wie zum Ende der 80er Jahre. Auch Geoff Tate war an diesem Abend in Hochform, mimt mit gewohnter Glatze entsprechend den dar­gebotenen Songs eher den Rock-Shouter und verzichtet an diesem Abend auf sein Tab­let und seine Mütze, die in letzter Zeit oftmals befremdlich und fehl am Platze wirkten. Geoff war bester Laune und be­geistert von den Reaktionen des Publikums. Seine Stimme verur­sacht auch heute noch Gän­sehaut und hat nichts an seiner Genialität eingebüßt, wie bei vie­len sei­ner Musikerkollegen im Laufe der Zeit.
 
Leider konnte der Sound nicht mit der Qualität des OM-Albums mithalten, so dass die Gitar­renarbeit von Geoff´s irisch/italienischer Band etwas an Volumen und Genialität vermissen ließ. Die junge Band konnte trotzdem musikalisch überzeugen, auch wenn der Drummer Josh Watts nicht die Klasse von Felix Bohnke (Avantasia/Edguy) hatte, der seit den ge­mein­samen Auftritten mit Geoff bei Avantasia im letzten Jahr häufiger die Drums bei Opera­tion Mindcrime übernommen hatte. Besonders Gitarrist Kieran Robertson stach durch seinen tä­towierten Körper hervor. Er poste wie wild am Bühnenrand und war ein beliebtes Fotomotiv bei den Fotografen.
 
Einer der Highlights des Gigs war sicherlich der Auftritt von Geoffs Tochter Emily, die die Rolle der Sister Mary im gleichnamigen Song übernahm und mit Ihrem Vater im Duett sang. Beide wurden lautstark durch das Publikum unterstützt, das textsicher jeden Song des Al­bums mitsang. Nach ca. 60 min kam dann mit „Eyes Of A Stranger“ und „Anarchy X“ leider schon das Ende des OM-Albums, Geoff und Band verließen erstmals die Bühne.
 
Kurze Zeit später enterten die Musiker erneut die Bühne, um mit „Best I Can“, „Silent Luci­dity“, „Empire“ und „Jet City Woman“ noch 4 Songs des Empire-Albums darzubieten, bevor gegen Mitternacht leider schon viel zu früh das Ende des Abends gekommen war. Der ein oder andere Song vom „Warning“ oder „Rage for Order“-Album fehlte leider, vermutlich war jedoch das offizielle Ende des Festivals auf 0 Uhr terminiert.
 
Somit bleibt nur der Besuch eines der 2020er Konzerte von Geoff Tate/Operation Mindcrime, um das komplette „Rage for Order“- und das „Empire“-Album live präsentiert zu be­kommen.
 
Abschließend bleibt zu sagen, dass die Dynamite Night 2019 ein gelungener Jahresab­schluss war, tolle Bands, entspannte, gut gelaunte Zuschauer, prima organisiert ohne lange Wartezeiten an den Getränkeständen… sicherlich werden die Macher des Festivals auch 2020 wieder ein attraktives Line-up zusammenstellen.
 
Es wird gewiss nicht die letzte Dynamite Night für mich sein...auf ein Neues in 2020.

 
© 2020 Thomas Jenne
Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von Emeraldpics
Stinger
Burning Witches
Sinner
Operation: mindcrime

Aktuelle Top-Angebote der Telekom, Online-Vorteile, Attraktive Prämien
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü